Das Lichterfest am 1. und 2. Februar – Ein fast vergessenes Fest!

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Das Lichterfest am 1. und 2. Februar – Ein fast vergessenes Fest!

Energiewelten - Leben in Balance - Bettina Diederichs
Veröffentlicht von Bettina Diederichs in - Leben mit dem Rhythmus der Natur · 30 Januar 2021
Tags: ImbolgLichtmessBrigidFebruar


Das Lichterfest am 1. & 2. Februar –
Ein fast vergessenes Fest!

Imbolg, Brigid, Lichtmess – viele Namen trägt das besondere, aber eher weniger bekannte Fest des 1. und 2. Februars. Die Namen beschreiben allesamt Lichterfeste und so habe ich mich auch für diesen Namen entschieden, wenn ich über dieses Jahreskreisfest spreche.
 
Auch ich habe diesem Fest zu Beginn meiner spirituellen Laufbahn kaum Beachtung geschenkt. Wenn ich mich in meinem Umfeld umgesehen habe, habe ich außer einem kleinen Hinweis im Kalender auf Mariä Lichtmess nicht wirklich viel Aufhebens darum entdecken können. Es hat einfach in der modernen Zeit und in städtischen Gebieten – wo ich aufgewachsen bin – nicht für „Aufregung“ gesorgt…
 
Je älter ich werde, desto mehr wird mir jedoch die unaufgeregte Besonderheit dieses zauberhaften Festes bewusst. Und tatsächlich: Schaut man etwas zurück in das letzte Jahrhundert, so erfährt man, dass der 2. Februar zumindest in Bayern noch bis 1912 ein offizieller Feiertag war, zu dem auch bestimmte Bräuche gehörten, die seine Bedeutung widerspiegeln. So markierte dieser Tag zum Beispiel das Ende der Winterpause und die Bauern nahmen die Arbeit wieder auf. Dienstboten erhielten ihren Jahreslohn, verpflichteten sich dem Arbeitgeber erneut oder suchten sich einen neuen Herrn. Offiziell endete bis zu den Siebziger Jahren auch erst an diesem Tag die Weihnachtszeit. Die Weihnachtskrippe in Kirchen und Häusern wurde zu Lichtmess abgebaut. Diesen Brauch kann man heute auch noch in vereinzelten Gemeinden beobachten. Er ist aber den meisten doch weniger geläufig. Von dem damaligen Ende der Weihnachtszeit ist nur noch die Regel übriggeblieben, dass bis spätestens zum Lichtmesstag die Weihnachtsbeleuchtung entfernt wird.
 
Viele Volksbräuche und Bauernregeln treffen an diesem Tag aufeinander. Kerzensegnungen, Lichterprozessionen, aber auch Kräutersegnungen und Freudenfeuer findet man zu dieser Zeit. Wie ich es nun nenne und welche Bräuche und Feierlichkeiten sich daraus abgleitet haben, der energetische und spirituelle Hintergrund, der dieser Zeit zu Grunde liegt, ist der gleiche: Kalendarisch ziemlich genau (nicht exakt) mittig zwischen der Wintersonnenwende und der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche gelegen, zählt es als Fest des allmählich wiederkehrenden Lichtes und des dadurch nahenden Frühlings. Es ist somit ein Fest der Hoffnung, Erneuerung und des neu erwachenden Lebens – aber auch der Geduld, denn noch ist der Frühling nicht da. Aber bevor ich hierauf näher eingehe und beschreibe, wie wir diese besondere Zeitqualität des Lichterfestes nutzen können, zunächst ein paar Hintergrundinformationen.
 
Woher kommt das Fest?
Das ältere Fest ist wohl Imbolg, ein irisch-keltisches Frühlingsfest. Imbolg bedeutet so viel wie „im Bauch“ – und zwar im Bauch von Mutter Erde, wo sich nun allmählich neue Lebenskräfte regen und das neue Aufblühen der Natur vorbereiten. Imbolg bedeutet aber auch so viel wie „Rundum-Reinigung“ und wird auch heute noch in einigen Gegenden Irlands zu Ehren der keltischen Göttin Brigid am Abend des 1. Februars gefeiert. Sie war DIE „Ansprechpartnerin“ für Dichter, Heiler, Druiden und Zauberer. Ebenso gilt sie auch heute noch als Beschützerin von Familie, Hof und Heim und soll eine gute Ernte fördern. In damaligen Zeiten, in denen das Leben von einer guten Eigenversorgung abhing und es auch keine großen Alarmanlagen zum Schutze des Hauses gab, war sie eine sehr wertvolle Begleiterin. Ebenso galt sie als Fruchtbarkeitsgöttin und Flüsse und Bäche waren ihrer Obhut anvertraut. In den Augen der Menschen, war sie es, die die Natur jedes Jahr am 1. Februar zu neuem Leben erweckte. Die Elementarwesen und Fruchtbarkeitsgeister steigen zu dieser Zeit wieder aus der Erde und helfen ihr eifrig, wieder neu zu erblühen.
 
Brigid wurde wie keine andere Göttin in den christlichen Glauben integriert – vermutlich deswegen, weil dieses Fest besonders wichtig war. Da Göttinnen hier jedoch keinen Platz fanden, trat die heiliggesprochene Äbtissin eines irischen Klosters des 5. Jahrhunderts an ihre Stelle und so betrat die „heilige Brigida oder heilige Brigitte“ die Bühne.
 
Später kam ein weiterer Name hinzu: Mariä Lichtmess am 2. Februar. Der Unterschied zum Datum des am 1. Februar stattfindenden Imbolg liegt wohl darin, dass der neue Tag bei den Kelten bereits am Abend begann. Mit Lichtmess kam auch ein neuer Hintergrund hinzu. Der Geschichte nach brachten Maria und Josef ihren Sohn Jesus nach 40 Tagen das erste Mal in den Tempel Jerusalems, wo er als der Erlöser erkannt wurde. Ein tieferer Blick lässt aber auch hier die Verehrung der Mutter erkennen. Mariä Lichtmess lenkt den Blick auf die 40 Tage nach Weihnachten, der Geburt Jesu bzw. der Wiedergeburt des Lichts. Dies entspricht in etwa der Zeit des Wochenbetts eine Zeit, in der die Mutter in ihre neue Aufgabe in Ruhe hineinwachsen und ihre Kraft zurückgewinnen kann, um sich dann erholt und gekräftigt wieder „der Welt zu zeigen“.
 
Hinsichtlich all dieser Aspekte erinnert dieses Fest zwar leise, aber doch mahnend daran, wie wichtig es für unsere Vitalität und eine natürliche Entwicklung ist, in Achtung und im Einklang mit den natürlichen Rhythmen zu leben und wie wenig wir das in unserer heutigen Gesellschaft doch eigentlich tun.
 
 
Das Lichterfest und Du
Sicher kann man in die Geschichte des Festes noch viel tiefer eintauchen und noch weitere Erläuterungen zu seiner Herkunft und Bedeutung finden. Doch soll es hier weniger um die geschichtlichen Hintergründe gehen, als vielmehr um die energetische und spirituelle Bedeutung der Zeitqualität. Und diese ist bei allen Geschichten und Mythen rund um das Fest des 1. & 2. Februars dieselbe: Das wiederkehrende Licht und Leben und damit auch die Hoffnung!
 
Findest Du zu keinem der Feste und ihren Traditionen einen Bezug, dann lohnt sich ein Blick in die Natur. Dort kann man – auch losgelöst von altem Götterglauben – erste Lebenszeichen entdecken, denn immerhin stecken bald Krokusse und Schneeglöckchen ihre Köpfe aus dem Schnee. Und spätestens das ist doch ein guter Grund zu feiern. Aber gehen wir noch einen Schritt weiter und schauen auf unsere Einbindung in den Jahreslauf.
 
Was ist es, was mit Beginn des Februars in uns geschieht? Tatsächlich ist es so, dass wir zum Lichterfest am ehesten bemerken, dass die Energien der Zeitqualitäten oft nicht auf einen exakten Tag festgelegt werden können – zumindest nicht jene, die sich nicht auf ein festes Sonnenereignis (wie z.B. die Sommersonnenwende) beziehen. Letztlich dreht es sich aber auch um die Zeit rund um das Fest. Beobachtest Du Deine Stimmungen (d.h. Deine Reaktion auf die Zeitqualität), wirst Du merken, dass Du in einem Jahr früher, in einem anderen später diese auch in Dir erwachenden Lebensgeister verspürst.
 
Auch Hoffnung kann in uns aufkeimen. Und dies ist ein nicht zu unterschätzendes Gut. Hoffnung schenkt uns Durchhaltevermögen, Überlebenswillen und kann uns in bestimmten Situationen zu übermenschlichen Kräften verhelfen. In früheren Zeiten, als Lebensmittel noch nicht wie heute überall erhältlich waren und der Strom nicht aus der Steckdose kam, war dies noch viel bedeutender und betraf nahezu jeden. Heute werden wir doch in vielen Bereichen irgendwie aufgefangen und müssen uns in der Regel wenig Sorgen um unser Überleben machen. Dennoch brauchen wir auch heute Hoffnung, um uns zu entwickeln, zu gedeihen, aufzublühen und leben zu wollen. Das zieht große Kreise und beeinflusst enorm Deine persönlichen Fähigkeiten als Schöpfer Deines Lebens. Schau Dich dazu mal um: erfolgreiche, glückliche und vitale Menschen tragen nahezu immer auch die Fähigkeit des Hoffens im Herzen und haben zudem ein feines Gespür für den rechten Zeitpunkt.
 

Nutze die Zeitqualität
Das Lichterfest fällt in die Zeit des Wassermanns und ist somit nicht nur ein Fest der Erneuerung, sondern auch der Reinigung. Es gibt uns die Chance, unseren Körper – aber auch unseren Geist – auf die vor uns liegende „aktive“ Zeit des Jahres vorzubereiten und zu einem aufnahmebereiten Gefäß für die neu einströmende, lebendige Energie des bald beginnenden Frühlings werden zu lassen.
 
In der Winterzeit hat sich unser Körper zumeist mit üppiger oder energiereicher Kost „beschäftigt“ und ist jetzt dankbar für etwas Erleichterung. Auch unsere wintertypische seelische innere Einkehr hat einiges in uns aufwallen lassen. Jetzt ist die Zeit, um uns allmählich und behutsam von den Rückständen und Lasten dieses Prozesses zu befreien und uns körperlich als auch energetisch zu reinigen. Da kommt das Lichterfest wie gerufen. Fastenkuren oder die grundsätzliche Abkehr von schlechten Gewohnheiten gelingen jetzt leichter. Auch eine intensive Reinigung Deines Energiefeldes gelingt unter dem Einfluss dieser Zeit leichter und mit weniger unangenehmen Begleiterscheinungen.
 
Geduld und das Gehen mit der Zeit sind für viele die wohl am schwierigsten zu integrierenden Aspekte des Lichterfestes. Aber sich genau jetzt hierauf einzulassen, im Augenblick zu leben, Hast, Hetze und Multitasking möglichst abzulegen und stattdessen achtsam eine Sache nach der anderen zu machen, sind wunderbare „Techniken“, um voll und ganz in diese wertvolle Zeitqualität einzutauchen. Gelingt uns das, können wir es für den weiteren Jahresverlauf mitnehmen und so Stück für Stück wieder lernen, mit den Rhythmen zu schwingen und im (göttlichen) Flow zu sein.
 

Wie kannst Du das Lichterfest feiern?
Neben Deiner persönlichen Arbeit mit der Zeitqualität unterstützt ein symbolischer Akt zur Feier der Lichterfestzeit Dein Tun. Ein reichlich geschmückter Altar mit Kerzen, Blumen und Kräutern ist zu diesem Fest nicht ungewöhnlich. Aber nicht jeder möchte einen Altar dekorieren. Und das ist völlig in Ordnung und auch überhaupt kein Muss. Es geht vielmehr darum, die Feste in unsere moderne Zeit und vor allem unseren Alltag zu integrieren. Nur so haben sie eine echte Chance, zu überdauern bzw. – wie das Lichterfest – neu entdeckt zu werden. Eine weiße oder gelbe Kerze, ein paar Tulpen oder Schneeglöckchen nebeneinander auf einem Tablett auf dem Tisch arrangiert sind eine wundervolle Alternative zum üppigen Altar. Es geht schnell, passt genauso gut und ist zudem von einer üblichen Februar-Winterdekoration kaum zu unterscheiden.  
 
Übrigens (Achtung Werbung):  
Der 2. Februar gilt auch als Wetter-Stichtag. In einigen Orten der Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada feiert man den Groundhog Day – den Murmeltiertag. Und Murmeltier „Punxsutawney Phil“ (und täglich grüßt das Murmeltier) flimmert auch bei mir traditionell jedes Jahr um den 1. & 2. Februar herum über meinen Bildschirm ...
 
Mit diesem kleinen Zusatz möchte ich Dir sagen: Finde Deinen ganz eigenen Bezug zu diesem Fest und Deinen Weg, es in Deinem Alltag zu ehren und damit seine wundervolle Energie zu nutzen.
 
Ein hoffnungsvolles und lichterfülltes Fest wünscht Dir
Deine Bettina
Text: © Bettina Diederichs

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